Superstar, Jahrhundert-Talent, bester Neuling aller Zeiten - die Superlative scheinen für Lewis Hamilton kaum auszugehen. Die Konstanz, mit der der junge Brite Rennen für Rennen Topleistungen ablieferte, als säße er schon zehn Jahre lang in einem F1-Auto, war mehr als verblüffend.
Auch ohne WM-Titel im ersten Jahr ist Hamilton die Entdeckung der Saison. Der Triumphzug des jungen Briten ist auch ein Triumph von Ron Dennis. "Hi, ich bin Lewis Hamilton. Ich habe gerade die Britische Kart-Meisterschaft gewonnen und möchte eines Tages für Sie Rennen fahren." So stellte sich Hamilton als Zehnjähriger beim McLaren-Boss vor. Tatsächlich rief Ron Dennis drei Jahre später zurück und von da an förderten McLaren und Mercedes die Karriere Hamiltons - er zahlte es mit Leistung zurück. Aus den beiden wichtigsten Nachwuchsserien, der F3 Euro Series und der GP2 trat er jeweils als Champion ab. Das überzeugte Dennis, vor der Saison 2007 mit alten Gewohnheiten zu brechen. Zum ersten Mal in der Geschichte des Teams erhielt ein Neuling ein McLaren-Cockpit.
Eine weise Entscheidung - denn auch in der Königsklasse schlug Hamilton ein. In seinen ersten neun Rennen erreichte er immer das Podest und führte die WM an. Die Huldigungen von Fans und Fachwelt konnten nicht größer ausfallen, zumal Hamilton ohne Allüren daherkam. Er war Everybodys-Darling - freundlich zu jedem, erfüllte geduldig Autogrammwünsche.
Doch Hamilton musste schnell lernen, dass die Luft an der F1 rau ist. Vorwürfe wurden laut, er würde von McLaren gegenüber Fernando Alonso bevorzugt. Bei der Blockade-Affäre in Ungarn eskalierte die Situation. Aus Teamkollegen wurden erbitterte Rivalen. Auch andere Fahrer beschwerten sich über angeblich unfaire Manöver von Hamilton, die von der FIA ungeahndet blieben.
|